Früher oder später kommt jeder Algo-Trader an den Punkt, wo er mehr möchte. Mehrere Assets handeln, stärkere Aktivität im Konto und somit auch mehrere Expert Advisor (kurz: EAs – Automatische Handelssysteme). An dieser Stelle stellt sich die Frage: Benötige ich für jedes Handelssystem ein eigenes Konto oder kann ich alle auf einem Konto laufen lassen? Und was macht Sinn?
Zauberwort: Expert Advisor Magic-Number
Technisch ist es gar kein Problem, mehrere Expert Advisor auf einem Konto laufen zu lassen, wenn diese Systeme denn sauber programmiert wurden. Was heißt sauber programmiert wurden?
Ein Handelssystem muss die eigenen Orders und Positionen erkennen können.
„Welche Orders und Positionen gehören mir und welche sind von anderen Systemen bzw. vom Trader direkt?“
Dies geschieht über die „Magic Number“. Bei jeder Order und bei jedem Trade wird vom Handelssystem die Magic Number übersendet. Das Handelssystem hält dann nach dieser Magic Number ausschaut. Alles, was die eigene Magic Number trägt, wird verwaltet. Die restlichen Orders und Positionen werden ignoriert. Schließlich sind die vom Trader manuell erstellt worden oder andere Handelssysteme waren hier am Werk.
Als Trader muss hier also nur noch darauf geachtet werden, dass jedes Handelssystem im MetaTrader seine eigene Magic Number bekommt. Wie diese lautet, spielt keine Rolle. Wichtig ist nur, dass sie auf Ihrem Konto einmalig verwendet wird.
Wenn Ihre Handelssysteme nicht auf die Magic Number achten, dann wird es gefährlich! Dann sollten Sie in diesem Falle pro Konto nur ein Handelssystem laufen lassen. Ebenfalls sollten Sie auf diesem Konto nicht zusätzlich manuell handeln.
Wieso?
Die Handelssysteme kommen sich dann in die Quere. Sie schließen Ihre manuellen Positionen, schließen die Positionen von anderen Systemen oder löschen fremde Orders.
Wirklich sinnvoll?
Wenn die Magic Number beachtet und bestimmt wird, dann müssen wir von der technischen Seite gar keine Angst haben.
Verlassen wir die technische Sicht und betrachten die Frage aus Sicht der Überwachung und Messung: Haben wir hier noch den Überblick? Sind meine Systeme profitabel? Welche Systeme laufen gut und welche schlecht?
Diese Frage lässt sich nicht mehr (so einfach) beantworten, wenn mehrere Systeme und wir auch noch manuell auf einem Konto handeln. Hier sehen wir nur noch eine Zahl: Der aktuelle Kontostand. Dort enthalten ist unsere Einzahlung sowie die Gewinne und Verluste aller Trades.
Überwachen und messen lässt sich alles viel einfacher, wenn wir pro Handelssystem ein eigenes Konto haben. Dann sehen wir jeweils auf den ersten Blick ob und wie profitabel das System ist.
Wir lassen zwei verschiedene Handelssysteme laufen und traden auch noch manuell? Dann könnten wir hier 3 verschiedene Konten aufsetzen. Pro System ein Konto und für unser manuelles Trading ebenfalls noch ein Konto.
Zum Glück leben wir aktuell in einer Zeit, in der ein Tradingkonto für uns keine Kosten verursacht. Somit haben wir hier schon mal keine zusätzlichen Kosten, solange wir auch die Konten wirklich nutzen.
Fazit
Technisch ist es gar kein Problem, mehrere Handelssysteme (Expert Advisor) auf einem Konto laufen zu lassen. Wenn die Systeme gut programmiert sind (Stichwort Magic Number), dann können wir hierbei auch ruhig schlafen. Jedes Handelssystem erkennt die eigenen Orders bzw. Positionen und verwaltet auch nur diese. Alle anderen Orders und Positionen werden ignoriert.
Von der Übersicht her sollten wir (wenn es uns wichtig ist) für jedes System ein eigenes Konto haben. So lassen sich die Ergebnisse viel leichter messen. Bei GBE brokers können wir kostenlos und mit wenigen Klicks weitere Unterkonten eröffnen. Natürlich kostenfrei.
David Warney ist neben der Tätigkeit als Geschäftsführer auch leidenschaftlicher Trader, Algo-Trader und Investor. Bereits im jungen Alter von 15 Jahren begann er seine Ausbildung in einer Berliner Vermögensverwaltung. Bereits seit 17 Jahren lebt er vom Trading und hat die Liebe zur Börse noch immer nicht verloren.