Mit dem Fibonacci Forex Trading wird es möglich, konkrete Bewegungen innerhalb der Kurse durch Zahlen vorherzusagen. Die Methode dieser Einschätzung stammt bereits aus dem 14. Jahrhunderts und leitet sich von der Fibonacci-Sequenz ab. Jede der damit verbundenen Zahlen gibt die Summe der beiden Zahlen an, die ihr vorausgehen. 0, 1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, 89, …
Das Besondere an der Formel ist, dass sie in vielen Lebensbereichen präsent ist und auch für Kunst und Natur von höchster Bedeutung ist. Bleiben wir jedoch beim Thema Trading. Auch zwischen der Fibonacci-Sequenz und dem Börsenhandel gibt es bestimmte Bezugspunkte. So gelingt es, eine Kursbewegung mit hoher Wahrscheinlichkeit und enormer Präzision vorherzusagen. Doch wie genau lässt sich das Fibonacci Retracement im Trading nutzen und worauf solltest du hierbei achten?
Inhalt
Wann handelt es sich konkret um Fibonacci Retracements?
Durch Fibonacci Retracements wird es möglich, eine neue Strategie im Trading auszuarbeiten. Sie sind eng mit den Unterstützungs- und Widerstandslinien verbunden, die auch in unserem Artikel zu den Pivot Punkten bereits eine wichtige Rolle gespielt haben. Hierbei handelt es sich um Bereiche, in denen der Kurs mit dem Steigen oder Fallen aufhört. Einfach ausgedrückt handelt es sich bei den Fibonacci Retracements daher um mögliche Einbrüche der Kursbewegung, auf die du setzen kannst.
Für die Retracements spielen horizontale Linien eine wichtige Rolle. Durch diese lassen sich die bisherigen Unterstützungs- und Widerstandsbereiche ermitteln, um die Kursentwicklung besser zu verstehen. Die als Fibonacci Niveaus bekannten Stellen werden ermittelt, indem du eine Linie zwischen beiden Extrempunkten ziehst. Hierbei spielen die Fibonacci Kennziffern eine wichtige Rolle.
Die konkrete Anwendung in der Chart Technik geht auf Ralph Nelson Elliott zurück. Dieser definiert den Verlauf von Aktienmärkten als Welle, wonach eine Flut mit der Zeit durch eine Ebbe abgelöst werden muss. Durch die Fibonacci Zahlenfolge konnte Elliott die Ebbe, also die entstehende Kurskorrektur, genauer vorhersagen. Hierzu teilte er die Strecke zwischen beiden Extremen, also zwischen dem Hochpunkt und dem Tiefpunkt. Aus der Berechnung ergaben sich drei wichtige Werte.
38,2 %, 50 % und 61,8 %. Auch 23,6 % und 100 % gehören in die Reihe der Kennziffern, wichtiger für die Widerstands- und Unterstützungszonen sind jedoch die vorher genannten Werte. Doch wie lassen sich die Kennzahlen im Trading anwenden und welche Daten lassen sich dadurch ermitteln?
So wird das Fibonacci Retracement von Tradern genutzt
Grundsätzlich eignen sich die Berechnungen daher, um eine mögliche Korrektur des Kurses zu sehen. Hierbei handelt es sich immer um die Gegenbewegung zu einem bisher noch anhaltenden Trend. So entwickelt sich im Trading ein Trend meist zu einem Gegentrend, wobei der Zeitpunkt der jeweiligen Veränderung jedoch sehr flexibel ist. Nicht jeder Trader erwischt dadurch die perfekte Zeit, um von Beginn an den Aufwärtstrend mitzugehen. So stellen sich im weiteren Verlauf viele neue Fragen.
Ohne eine zusätzliche Abschätzung oder Berechnung lässt sich das Ende eines Trends und der damit verbundenen Bewegung nur schwierig abschätzen. Daher wissen viele Trader nicht, ob sie zunächst abwarten sollen oder ob sich der Trade in diesem Fall noch lohnt. Das Fibonacci Retracement ist hierbei ein wichtiges Hilfsmittel, um das Ende einer Korrektur des Kurses technisch zu ermitteln.
Solltest du mit Tools wie dem Metatrader arbeiten, ist das Fibonacci Trading von Beginn an im Tool integriert. Du findest es bequem über EINFÜGEN – FIBONACCI – RÜCKSETZUNGSEBENEN.

Direkt nach der Aktivierung werden die Linien im Metatrader ersichtlich und entlasten dich beim Trading. Nicht immer bist du jedoch auf Rücksetzungsebenen angewiesen, um dein Know-how noch zu verbessern.
In diesen Fällen solltest du das Fibonacci Trading anwenden
Das Fibonacci Retracement wird somit immer dann zu einer guten Hilfe, wenn du den Beginn einer neuen Trendrichtung rechtzeitig abpassen möchtest. Solltest du im Metatrader derzeit eine sehr lange Abwärts- oder Aufwärtskurve beobachten können, lohnt sich der Einsatz des Fibonacci Tools. Umso länger die angelegte Strecke hierbei ausfällt, desto eher funktioniert der praktische Ansatz.
Ziehe dann mithilfe des Tools eine Linie vom Tiefpunkt bis zum Hochpunkt. Die Rücksetzungsebenen, also 23,6 %, 38,2 %, 50 %, 61,8 % und 100 % werden automatisch eingezeichnet. An den mittleren drei Stellen lässt sich häufig erfolgreich auf einen Rebound setzen, der sich im Long-Einstieg traden lässt. Falls hingegen ein Abwärtstrend vorliegt, ist entsprechend ein Short-Einstieg die beste Wahl.
Nicht immer ändert sich der Kurs an den besagten Punkten jedoch sofort. Dementsprechend ist es wichtig, eine günstige Gelegenheit für den Long-Einstieg zu finden, um von der aktuellen Welle zu profitieren. Auch wenn sich teilweise kleine Rebounds erkennen lassen, sind diese nicht in jedem Fall nachhaltig und können einen Abwärtstrend daher auch nicht zwingend beenden. Unterschiede durch die Trading-Stile Scalping, Daytrading und Swingtrading gibt es beim Einstieg in das Konzept nicht.

Fokussiere dich im Trading an den dargestellten Fibonacci Ebenen daher auf einen Rebound. Erst dann spielt es eine Rolle, welche Methoden im Fibonacci Trading du anwendest und auf welche Dauer du handeln möchtest. Die folgenden Unterschiede gibt es je nach Art des Tradings hierbei:
- Fibonacci im Scalping
Der Scalper setzt auf einen kurzen Rebound. Dieser hat nicht mehr als fünf oder zehn Pips, bevor der Trade erfolgreich abgeschlossen wird. Unklar ist hierbei, ob der Trend wirklich an der Stelle schon endet. Für den Scalper ist die weitere Entwicklung nach dem kurzen Rebound irrelevant.
- Fibonacci im Daytrading
Im Daytrading gibt sich der Trader nicht so schnell zufrieden. Meist liegt das Ziel darin, das letzte Tageshoch wieder zu erreichen und mehr als 50 Pips mitzunehmen. Dementsprechend reicht auch der kurze Rebound nicht aus, um auf das gewünschte Niveau wieder zurückzukehren.
- Fibonacci im Swingtrading
Noch extremer handelt der Swingtrader. Dieser rechnet fest damit, dass der Rebound nicht nur kurz anhält oder zum bisherigen Tageshoch zurückkehrt. Er geht fest von einem neuen und höheren Trend als bisher aus, weshalb er auch am letzten Tageshoch nicht aussteigen wird.
Darum lohnt sich das Fibonacci Trading in deinem Fall
Zur Identifizierung der Widerstands- und Unterstützungsebenen sind die Fibonacci Retracements ein willkommener Ansatz. Vor allem im Kontext üblicher Marktbewegungen werden die Einschätzungen zu einer guten Hilfe, um wichtige Korrelationen festzustellen. Auch für Rebounds und für mögliche Fortsetzungen wird der Fibonacci Ansatz im Trading so zu einer guten Grundlage. Er ermöglicht es, den Verlauf im Chart auch historisch zu analysieren und eigene Strategien zu definieren. Auch für vergangene Trades lässt sich mit den Fibonacci Retracements prüfen, ob die Vorhersage korrekt war.
Ein weiterer Vorteil für Trader ist, dass die technischen Fibonacci Kennzahlen für alle Trading-Typen hilfreich sind. Sowohl für Aufwärtstrends als auch für Abwärtstrends ergeben sich auf diese Weise ganz neue Chancen im Trading, um auch zu späteren Zeitpunkten in den Handel einzusteigen. Dies macht es leicht, sich schneller an neuen Märkten zu orientieren und auf Vorhersagen zu vertrauen. Durch die direkte Integration im Metatrader ist somit kein zusätzlicher Download mehr erforderlich.
Ob du eher Long oder Short traden möchtest, bleibt dir mit dem praktischen Mechanismus ebenfalls selbst überlassen. Durch die vielen Kennzahlen lässt sich je nach Trading-Typ beliebig interpretieren, wie lange der nächste Rebound ausfällt und worauf im weiteren Verlauf zu achten ist. Prüfe am besten einmal selbst, auf welche Ergebnisse du mit einer Linie zwischen Tiefpunkt und Hochpunkt kommst. So hast du es leicht, dir die Fibonacci Ebenen anzeigen zu lassen. Auch in Verbindung mit anderen Instrumenten zur Einschätzung der Kursentwicklung lassen sich diese natürlich verwenden.
Wo liegt der Unterschied zu Fibonacci Extensions?
Sollten in deinem Fall die Fibonacci Retracements noch nicht vollständig ausreichen, lohnt sich der Einsatz von Fibonacci Extensions. Hierbei werden dir konkrete Zielpreise vermittelt, wobei das Niveau der Extensions weit über der bisherigen Grenze von 100 % liegen. Die bekanntesten Fibonacci Extension Niveaus sind an dieser Stelle 161,8 %, 261,8 % und 423,6 %. So helfen dir die erweiterten Daten, einen besseren Ausstieg zu finden und dein Trading zu optimieren. Ob die mithilfe der neuen Extensions berechneten Ausstiegspunkte dann auch wirklich zutreffen, bleibt jedoch abzuwarten.
Einfacher ausgedrückt, werden die Fibonacci Extensions meist dann bedeutsam, wenn der aktuelle Preis die bisherigen Grenzwerte im Chart übersteigt. In diesem Fall werden die Werte einfach bis zum nächsten Niveau oberhalb der 100 % weitergedacht. Dies führt dazu, dass neben den besagten Fibonacci Extensions auch 138,2 % und 150 % in die Kategorie gehören. Die neuen Werte helfen dir dabei, die Kurse auch oberhalb der klassischen Fibonacci Zahlen zu definieren und im Blick zu haben.
Abschließende Tipps zur Nutzung des Fibonacci Retracements
Wer im Fibonacci Trading erfolgreich handeln möchte, richtet sich immer anhand der aktuellen Bewegung aus. Prüfe bei den einzelnen Fibonacci Kennzahlen daher immer, ob ein Rebound derzeit logisch ist oder ob sich der Kurs erst gerade neu ausgerichtet hat. Einen vollständen Ersatz der Unterstützungs- und Widerstandslevel ist die Methode daher nicht. Gleichzeitig empfehlen wir dir, die Fibonacci Daten erst bei Charts mit Einheiten von einer Stunde zu nutzen. Auch viele andere Teilnehmer am Markt richten sich an diesen Werten aus und platzieren ihre Trades demnach.
Auch wenn das Fibonacci Trading natürlich nur eine technische Maßnahme von vielen ist, bietet sie in vielen Fällen eine verblüffende Übereinstimmung. Nicht nur für Experten, sondern auch für neue Trader und Einsteiger im Metatrader lohnt sich die Strategie daher. Solltest du zunächst erstmal prüfen wollen, wie die Fibonacci Zahlen funktionieren, lässt sich dies durch Backtests problemlos realisieren. So lassen sich die Fibonacci Retracements testen, um das eigene Traden zu verbessern.
David Warney ist neben der Tätigkeit als Geschäftsführer auch leidenschaftlicher Trader, Algo-Trader und Investor. Bereits im jungen Alter von 15 Jahren begann er seine Ausbildung in einer Berliner Vermögensverwaltung. Bereits seit 17 Jahren lebt er vom Trading und hat die Liebe zur Börse noch immer nicht verloren.